Hände mit Stiften zweier Personen mit Papier

Ich will Berater*in werden: (k)ein Einzelfall?

Mein Ziel, in der Kundenberatung tätig zu sein, hat sich zu meiner Freude von der Privat- und Individualkundenberaterin bis hin zur Geschäftsstellenleiterin mit Führungs- und Kundenverantwortung realisieren lassen. Ich denke, dass dies bis vor einigen Jahren der klassische und bevorzugte Weg von vielen Sparkassenmitarbeitern*innen war. Doch schaut man heute in diverse Stellenportale, so sucht die Finanzbranche in ganz Deutschland händeringend qualifizierte Berater*innen. Was ist in der Zwischenzeit passiert und was wünscht sich der Vertrieb? Auch wenn es sicherlich kein Wunschkonzert werden soll, sind für mich die vielen Gespräche, die ich mit „Betroffenen“ führen durfte, eine wichtige Basis für meine Erkenntnisse. Wann haben Sie als Vorstand das letzte Mal direkt mit Ihren Beratern*innen gesprochen und aktiv nachgefragt, was Ihre Mitarbeiter*innen im Vertrieb bewegt?

Viele Banken und Sparkassen haben erkannt, wie wichtig es ist, sowohl für die Kunden als auch für die Mitarbeiter*innen einen Ort zu schaffen, an dem man sich wohl fühlt und gerne aufhält. Es werden moderne, offene und freundliche Filialkonzepte entwickelt und viel Geld investiert. Die Filiale der Zukunft hat sicherlich viel Potenzial, wenn es gelingt, dass der Besuch zum Kundenerlebnis wird; und dafür sind mehr als nur schöne Räumlichkeiten notwendig. Es braucht vor allem Menschen, die den Kunden, unabhängig über welchen Kontaktweg, begeistern.

In meinen zahlreichen Gesprächen – und auch aus eigener Erfahrung – haben sich einige Themen herauskristallisiert.

  • Zusammenhalt
    • begeisternde Vorbilder im Management
    • gemeinsames Zielbild und guten Teamspirit
    • strategische Entscheidungen mit „Kundenbrille“
  • Einfachheit
    • überschaubares Produktportfolio
    • verständliches Ziel- und Controllingsystem
    • klar definierte Abläufe und Prozesse für das Gesamthaus
  • Freiheit
    • passende Kompetenzen und Verantwortlichkeiten
    • zielführende Arbeitszeitmodelle und technische Ausstattung
    • professionelle persönliche und verkäuferische Qualifizierung

Betrachtet man die Altersstruktur in vielen Sparkassen und Banken, so scheint es mir essenziell, die Auszubildenden für den Vertrieb zu gewinnen und mit einem Karriere- und insbesondere einem zielorientierten Einarbeitungsplan an die spannenden vertrieblichen Aufgaben heranzuführen und zu begeistern.

Hausspezifisch sind sicherlich unterschiedliche Maßnahmen erforderlich, um die bestehenden Herausforderungen zu meistern, damit eine Vertriebskultur entsteht, in der es zukünftig kein Einzelfall bleibt, und es wieder öfters heißt „Ich will Berater*in werden“!

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