Diversity: Charityprogramm oder Erfolgsfaktor?
Als Betriebswirtin treibt mich um, dass viele Unternehmen die Chancen von Diversity nicht nutzen, und als Mensch bewegt mich, wie viele tolle und vor allem fähige Menschen in der Arbeitswelt nicht ausreichend wahrgenommen werden!
Es gibt viele Argumente, die für den Erfolgsfaktor Diversity sprechen. Ich möchte gerne drei konkrete Überlegungen aufzeigen, die ich derzeit besonders für Regionalbanken und Sparkassen als wichtig erachte.
- schnelle und innovative Lösungen
Filialbanken können und sollten meist nicht allein mit dem Preisschild punkten. Eine vielfältige Belegschaft kann in Anbetracht einer ebenfalls immer vielfältigeren Kundenstruktur passgenaue und innovative Angebote und Dienstleitungen deutlich schneller erkennen, realisieren und kundenorientiert anbieten. Die dadurch erreichte Kundenzufriedenheit zahlt deutlich auf den betriebswirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens ein.
- hohe Rückkehrquote nach der Elternzeit
Für viele Mütter ist der letzte Tag vor dem Mutterschutz auch der letzte Tag beim oft langjährigen Arbeitgeber. Aus meiner Sicht stellt dies für beide Seiten eine unbefriedigende Situation dar und ist in vielen Fällen weder auf sozialer noch auf betriebswirtschaftlicher Ebene erstrebenswert. Mit Vätern und Müttern sollte während der befristeten Abwesenheit weiterhin der Kontakt zwischen Arbeitnehmer*in und Arbeitgeber gepflegt werden. Ich habe als Leiterin des Personalbereichs in der Praxis gute Erfahrungen gemacht, mit den Müttern vor Eintritt in den Mutterschutz ein persönliches Gespräch zu führen, in dem eine gemeinsame Zukunftsplanung erfolgt. Des Weiteren halte ich es in vielen Unternehmen für sinnvoll, angebotene Arbeitszeitmodelle kritisch zu überdenken.
- nachhaltiger Erfahrungs- und Wissenstransfer
Langjährige Erfahrung und junges Wissen werden nicht addiert, sondern multipliziert. Sicherlich ist es ein erster bedeutender Mehrwert, frühzeitig Maßnahmen zu initiieren, um den Erfahrungs- und Wissenstransfers durch das Ausscheiden langjähriger Mitarbeiter*innen zu minimieren. Darüber hinaus halte ich Mentoring-Programme für einen generations-, hierarchie- und genderübergreifenden Austausch für wichtig; nicht zuletzt wird dadurch auch das Verständnis füreinander deutlich verbessert. Die Rechnung wird aufgehen!
Es gibt noch viele weitere Beispiele, die auf den Erfolgsfaktor Diversity in Banken und Sparkassen einzahlen. Also beweisen auch Sie, dass Diversity kein Charityprogramm, sondern ein Erfolgsfaktor für Ihr Unternehmen und Ihre Mitarbeiter*innen ist! Eine positive Kommunikation durch die Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber über die gemeinsam erreichten Erfolge eröffnet weitere Perspektiven und ist ein Ansporn für andere Banken und Sparkassen!
Dein Kommentar
An Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns Deinen Kommentar!